„Smart Home“ ist ein Begriff, der einem immer öfter
begegnet. Ob in der Werbung im TV, im Technikfachmarkt oder sogar
im Wochenangebot des Discounters um die Ecke. Aber welche Vorteile
(und Risiken) bietet ein intelligentes Eigenheim eigentlich?
Worauf sollte man bei der Umsetzung bzw. Aufstockung achten? Und
welche Fehler sollte man am besten von vorne herein vermeiden?
Bevor wir uns im zweiten Teil der konkreten Umsetzung und
gezielten Planung (z.B. ZigBee oder Z-Wave) zuwenden, befassen wir
uns heute zunächst mit den grundsätzlichen Möglichkeiten, die auch
einen tatsächlichen Mehrwert im Alltag bieten (können).
Intelligente Lautsprecher:
Für viele Smart Home-Einsteiger bieten Smart Speaker von Google oder
Amazon (aber auch Apple und die Telekom) die Basis zum Ausprobieren.
Denn nicht nur lassen sich über die Geräte allerlei andere Technik
wie smarte Beleuchtung per Sprache steuern, die intelligenten Geräte
bieten auch selbst – ohne weiteres Zubehör (siehe im Anschluss) –
eine große Vielfalt an Möglichkeiten. Die Naheliegendste ist
natürlich zunächst mal das Steuern und Abspielen von Musik eines
beliebigen Streaming-Dienstes wie Spotify, Deezer oder YouTube Music
per Sprachkommando. Darüber hinaus können aber auch Nachrichten aus
einer Vielzahl von Quellen (Tagesschau, n-tv, Lokalnachrichten,
etc.), Wetterinfos oder klassisches Radio (per Webstream) abgerufen
werden, das TV-Programm kann gezielt abgefragt werden oder – sofern
mehrere Geräte dieser Art im Haushalt aufgestellt sind - kann (bei
Googles Geräten) durch eine Durchsagefunktion untereinander
kommuniziert werden. Auch für das schnelle Beschaffen von
Informationen wie z.B. Laden-Öffnungszeiten eignen sich die Geräte
hervorragend (Die Google-Geräte sind in dieser Disziplin leicht in
Vorteil dank der hervorragenden Integration der gleichnamigen
Suchmaschine).
Bildquelle: 365Neuland
Das Licht steuern:
Der wohl am häufigsten eingesetzte Aspekt des Smart Homes ist die
Möglichkeit, das Licht zu steuern – auch hier wieder entweder per
Sprache (mit entsprechenden Lautsprechern) oder automatisiert. Wer
besonders versiert ist, nutzt eine Mischung aus beiden. Hersteller
wie Philips Hue (Signify) bieten hier ganze flexibel erweiterbare
Licht-Systeme mit beinahe unbegrenzten Möglichkeiten der
Automatisierung (Einstellzeiten, Farbwahl, Einschaltverhalten,
Astro-Funktionen, Einbrecherschutz > siehe unten uvm.). Die
Umsetzung eines solchen System will natürlich gut geplant sein,
daher gehen wir auf weiterführende Details in 2 anstehenden Artikeln
(System im Allgemeinen & Licht-Systeme) detaillierter ein:
Verlinkung folgt.
Bildquelle: 365Neuland
Sicherheit:
Ein Smart Home kann – mit den richtigen Komponenten – auch für
zusätzlichen Schutz rund um die eigenen vier Wände sorgen. Der
Klassiker sind hier natürlich Überwachungskameras (Artikel mit
Kaufkriterien folgt), für außen und Innenräume – von letzterem
Einsatzort raten wir allerdings ab. Eine gut platzierte Kamera im
Außenbereich bringt allerdings mehrere Vorteile: Zum einen den
reinen Abschreckungseffekt, zum anderen die Gewissheit dank
Benachrichtigungen und Fernzugriff via Smartphone von überall aus zu
wissen, was sich auf dem Grundstück gerade abspielt. Aber nicht nur
Kameras können ein zusätzliches Maß an Sicherheit ermöglichen, auch
einfache Bewegungssensoren leisten hier ihren Dienst: Denn
Einbrecher, die unterm Radar bleiben möchten, stehen
naheliegenderweise nicht gerne im Fluchtlicht eines Scheinwerfers.
Für einen Bewegungssensor alleine braucht es natürlich noch kein
Smart Home-System mit zusätzlicher Bridge – ist diese aber sowieso
vorhanden, ist eine Integration durchaus sinnvoll, beispielsweise um
erkannte Bewegungen zu bestimmten Zeiten an das Smartphone zu melden
(sofern die Kamera diese Funktion nicht besitzt). Das ist aber noch
nicht alles: Ein weiteres (und an dieser Stelle letztes) Gadget sind
smarte Türklingeln. Nicht nur sind sie vergleichsweise einfach zu
installieren und die Tonausgabe kann auf beliebig vielen
intelligenten Lautsprechern gleichzeitig ausgegeben werden, die
meisten Modelle besitzen auch eine Kamera und Gegensprechanlage,
sodass über smarte Displays im Haus oder per Smartphone
(gegebenenfalls auch mit den Besuchern) aus der Ferne kommuniziert
werden kann.
Weitere Möglichkeiten:
Für den absoluten Komfort (und nebenbei mehr Energieeffizienz)
bietet das Smart Home natürlich noch mehr Möglichkeiten zur
Automatisierung: So zum Beispiel intelligente Heizungsthermostate
oder auch Rollos mit umfangreicher Ausschöpfung des Smart Home
eigenen Funktionsumfangs (Sprachsteuerung, Fernsteuerung per App,
etc.).
Ereignisgruppen:
Besonders praktisch ist auch die Möglichkeit, Ereignisgruppen
anzulegen, sodass zu bestimmten Zeiten oder ausgelöst durch vorher
festgelegte Umstände mehrere der hier vorgestellten Möglichkeiten
bzw. Geräte in Aktion treten. Z.B.: morgens um 6.55 Uhr geht das
Licht an, es werden automatisch Nachrichten in Kurzform sowie
Informationen zur Verkehrslage abgespielt und der Kaffeekocher
aktiviert sich.
Draußen:
Viele der hier vorgestellten Möglichkeiten lassen sich nicht nur im
Haus sondern auch rundherum anwenden: Das trifft auf
Gartenbeleuchtung zu, ebenso auf Bewegungssensoren,
Überwachungskameras und vieles mehr. Manchmal ist der Erfindergeist
gefordert ;)
Fazit:
Die Einsatzzwecke sind wirklich vielseitig und noch dazu in
vielerlei Hinsicht auch sehr sinnvoll und mehr als nur ein Gimmick.
Aber wer blind drauflos kauft und sich stets auf das preisgünstigste
Angebot stürzt, der kauft am Ende zweimal und mitunter geht das auch
auf Kosten der Sicherheit. Nicht alle Geräte setzen auch auf die
vermeintlich selbstverständlich sicheren
Verschlüsselungsmöglichkeiten. Im nächsten Artikel wenden wir uns
daher der Frage der gezielten Planung (WLAN, ZigBee, Z-Wave oder
weitere) zu und geben erste Kaufempfehlungen.